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Bertha von Suttner

Die Waffen nieder!

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Bis heute ist Bertha von Suttners 1889 erschienener Roman einer der erschütterndsten und überzeugendsten literarischen Versuche, die Schrecken des Krieges zu schildern und zum Kampf für den Frieden aufzurufen.

Bertha von Suttner, die 1905 als erste Frau mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, erweist sich dabei nicht nur als leidenschaftliche Pazifistin, sondern auch als packende Erzählerin. Darüber hinaus gibt das Werk dem heutigen Leser interessante Einblicke sowohl in das gesellschaftliche Leben als auch in die politischen Entwicklungen der Zeit vom Sardinischen Krieg (1859) über den Zweiten Schleswig-Holsteinischen Krieg (1864) und den Preußisch-Österreichischen Krieg (1866) bis zum Französisch-Deutschen Krieg (1870/71).

Wenn sich auch die konkreten Formen des Krieges seither geändert haben, so ist sein blutrünstiges Wesen doch unverändert, und die Darstellungen der Schlachten und des von ihnen verursachten Elends in all ihrem grauenhaften Detailreichtum heute ebenso gültig wie damals als sie geschrieben wurden. Bertha von Suttner ist es dabei gelungen, bei aller Radikalität, mit der sie das Buch zur Anklage gegen den Krieg und gegen diejenigen die ihn verursachen macht, gleichzeitig auch eine eminent lesbare und spannende Geschichte zu erzählen.

Wie wir wissen, gab es kein Happy End – einen Monat nach Bertha von Suttners Tod, ungeachtet aller Bemühungen der internationalen Friedensbewegung, begann der Erste Weltkrieg, noch mörderischer als alle Kriege vor ihm. Nach diesen Schrecken werde dauerhafter Friede herrschen, weil kein weiterer Krieg mehr möglich sei, war nach seinem Ende die weitverbreitete Ansicht – so wie danach wieder nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Trotz dieser Rückschläge – wenn heute tatsächlich, zumindest in Europa, Krieg nicht mehr als selbstverständlicher und unvermeidbarer Bestandteil des Zusammenlebens der Menschen und Staaten gesehen wird, so ist das auch den im 19. Jahrhundert begonnenen Friedensaktivitäten zu danken – mit Bertha von Suttner als einer der herausragenden Aktivistinnen, und ihrem Roman „Die Waffen nieder!“ als einem der bedeutendsten Zeugnisse aus dieser Zeit.

Der Text der vorliegenden Ausgabe wurde sorgfältig korrekturgelesen und der aktuellen Rechtschreibung angepasst.

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Über die Autorin

9. Juni 1843: Bertha von Suttner wird als Gräfin Kinsky in Prag in eine adelige Familie mit militärischem Hintergrund geboren. Ihr Vater, der im Alter von 74 Jahren vor ihrer Geburt verstarb, war General, ihr Großvater mütterlicherseits Hauptmann der Kavallerie.

In ihrer Jugendzeit lernt Bertha mehrere Sprachen, beschäftigt sich mit Musik, Wissenschaft und Philosophie, und reist viel.

1873, das Vermögen ihres Vaters ist aufgebraucht, wird sie Gouvernante der vier Töcher der Industriellen-Familie von Suttner, die sie in Sprachen und Musik unterrichtet. Sie verliebt sich in den sieben Jahre jüngeren Arthur Gundaccar von Suttner, den jüngsten Sohn der Suttners.

1876 wird sie von den Suttners entlassen, die ihre Beziehung mit Arthur missbilligen, erhält aber auf deren Vermittlung eine Stelle als Alfred Nobels Privatsekretärin in Paris. Kurz nach ihrer Ankunft in Paris kehrt Nobel nach Schweden zurück, und Bertha fährt wieder nach Wien. Bis zu Nobels Tod 1896 bleibt Bertha von Suttner mit ihm in Kontakt.

12. Juni 1876: Heimliche Hochzeit mit Arthur von Suttner, der daraufhin von seinen Eltern enterbt wird.

1876 bis 1885: Bertha und Arthur von Suttner leben unter schwierigen finanziellen Verhältnissen bei einer befreundeten Aristokratin in Georgien. Beide sind journalistisch tätig, Bertha findet mit Feuilletons und ihrem ersten Roman Inventarium einer Seele (1883) Anerkennung.

1885 erfolgt die Rückkehr nach Österreich und die Aussöhnung mit der Familie des Ehemannes. Bertha von Suttner vertritt in ihrer schriftstellerischen Tätigkeit emanzipatorische und pazifistische Anliegen, unter anderem veröffentlicht sie Daniela Dormes (1886) und Das Maschinenzeitalter: Zukunftsvorlesungen über unsere Zeit (1889).

1889 erscheint der Roman Die Waffen nieder! durch den Bertha von Suttner international bekannt und zu einer der prominentesten Vertreterinnen der Friedensbewegung wird.

Bis zum Ende ihres Lebens ist Bertha von Suttner in der Friedensbewegung aktiv, organisiert und unterstützt Friedensprojekte, nimmt an zahlreichen internationalen Friedensveranstaltungen teil, publiziert in Zeitschriften und verfasst zahlreiche weitere Bücher.

1891 entsteht auf ihre Initiative die „Österreichische Gesellschaft der Friedensfreunde“, deren Präsidentin sie wird und bis zu ihrem Tod bleibt. Im November 1891 wird sie auf dem Weltfriedenskongresses in Rom zur Vizepräsidentin des Internationalen Friedensbüros gewählt. 1892 gründet sie die Deutsche Friedensgesellschaft.

1902 stirbt Arthur von Suttner. Trotz Ihrer Trauer setzt sie, auch in seinem Sinne, ihr Werk fort. Im selben Jahr erscheint Marthas Kinder als Fortsetzung von Die Waffen nieder!

1904, anschließend an die Teilnahme am Weltfriedenskongress in Boston, unternimmt Bertha von Suttner eine siebenmonatige Vortragsreise durch die USA, wo ihr großes Interesse und Zustimmung entgegengebracht werden. Von Präsident Roosevelt wird sie ins Weiße Haus eingeladen.

10. Dezember 1905: Bertha von Suttner erhält den Friedens-Nobelpreis, von dem es heißt, dass Alfred Nobel ihn auf ihre Anregung eingerichtet hat. 1906 erscheinen Bertha von Suttners Gesammelte Schriften, 1908 ihre Memoiren.

1912: Zweite Amerika-Reise, auf der sie Vorträge in über 50 Städten von der West- bis zur Ostküste hält. 1913, bereits von Krankheit gezeichnet, wird sie am Internationalen Friedenskongress in Den Haag gefeiert.

21. Juni 1914: Bertha von Suttner erliegt ihrem Krebsleiden, während der Vorbereitungen für den für Herbst 1914 in Wien vorgesehenen nächsten Weltfriedenskongress.

28. Juli 1914: Österreich erklärt Serbien den Krieg. Der Erste Weltkrieg beginnt, der große Vernichtungskrieg, vor dessen drohender Gefahr Bertha von Suttner seit Jahren gewarnt hat und den sie mit all ihrem Einsatz verhindern zu helfen wollte. Etwa 20 Millionen Menschen werden in diesem Krieg sterben, weitere Millionen an seinen Folgen.

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